Stevns Klint

Stevns Klint ist gleichermaßen schön und dramatisch. Und es ist Teil des UNESCO-Welterbes! An einem Sommertag, an dem der Kalk auf dem Meeresboden das Meer in erstaunlichen blauen Farbtönen scheinen lässt, an dem die Steilküste weiß hervortritt und von grünen Baumkronen gekrönt wird, kann man den sagenumwobenen Felsenkönig in seiner Sommerresidenz in einer der Höhlen der Steilküste fast vor sich sehen.

Von der Wasserseite aus gesehen, erhebt sich die gut 20 Kilometer lange Steilküste wie ein massives Vorgebirge. Nähert man sich dagegen von Land, muss man sich auf eine Überraschung vorbereiten, wenn das ansonsten flache Stevns an der bis zu 41 Meter hohen Steilküste jäh endet. Oben von der Steilküste aus hat man eine wundervolle Aussicht über die Zufahrt zum Öresund, und an klaren Tagen kann man Schweden, Kopenhagen, die Öresundbrücke und die Insel Møn sehen.

Stevns Klint besteht aus Kreide und Kalk, der vor 65 Millionen Jahren gebildet wurde, als Dänemark noch von einem tiefen Meer bedeckt war. Ganz unten in der Steilküste findet man Schreibkreide, die aus Schalen mikroskopischer Algen besteht. In der Kreide befinden sich Fossilien von Tieren, die auf dem Meeresboden lebten – Seeigel, Muscheln und viele andere. Oben in der Steilküste findet man aus Moostierchen gebildeten Kalk mit deutlichen, welligen Feuersteinbändern. Bryozoenkalk (auch als Kalkstein bekannt) ist ein harter Kalkstein, der als Baustein genutzt wurde. Als man z. B. die alte Kirche in Højerup und viele andere Häuser hier auf Stevns baute, wurde Bryozoenkalk verwendet. Die weiche Schreibkreide unten in der Steilküste wird von den Wellen ausgewaschen, während der Kalk hängen bleibt. So entsteht das charakteristische amboltartige Profil von Stevns Klint. Erdrutsche entstehen, wenn Überhänge oder lose Blöcke herabfallen, was häufig im Winter oder Frühjahr geschieht.

Zwischen Kreide und Kalk befindet sich Fischton – eine dünne graue Tonschicht. Der Fischton zeugt von der Katastrophe, die die gesamte Erde getroffen und weit mehr als die Hälfte des gesamten damaligen Tier- und Pflanzenlebens ausgelöscht hat – hierunter auch die Dinosaurier. Forscher diskutieren auch heute noch, was diese Klimakatastrophe ausgelöst hat, wobei eine deutliche Mehrheit der Ansicht ist, dass sie auf eine Kombination aus einem hohen CO2-Gehalt in der Luft nach starker Vulkanaktivität und dem großen Meteoriteneinschlag zurückzuführen ist, von denen der Fischton in Stevns Klint zeugt.

Man kann die Steilküste an mehreren Orten bewundern, zu empfehlen sind jedoch Højerup und Flagbanken. Den klassischen Blick über Stevns Klint hat man von Højerup. Die alte Kirche in Højerup hat 1928 bei einem Erdrutsch ihren Chor verloren – auch wenn man sagt, dass die Kirche in jeder Weihnachtsnacht einen winzigen Schritt ins Land hinein rückt. Die Steilküste ist 30 Meter hoch, der Strand lässt sich über eine solide Treppe erreichen.

Stevns Klint erleben

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